Der Wiener Spezialist für sicherheitskritische Kommunikationssysteme ist Vorreiter in einem lukrativen Zukunftsmarkt.
Sicherheitskritische Kommunikationssysteme müssen auch in konjunkturellen Krisenphasen funktionsfähig bleiben. Der Fokus auf Endkunden wie Flugsicherungen, Eisenbahnen, Polizei oder Militär beschert Frequentis stabile Umsätze und Erträge. Zugleich erschließt sich das Unternehmen aus Wien immer neue Geschäftsfelder. Mit einem Pilotprojekt ist der Einstieg in das cloudbasierte Management des Drohnen-Flugverkehrs geglückt.
Frequentis erhielt Anfang 2020 den Zuschlag von der norwegischen Flugsicherungsbehörde Avinor ANS, insgesamt 18 Flughäfen des Landes mit einer UTM- (Unmanned Traffic Management System)-Lösung auszustatten. Konkret geht es darum, die sichere und effiziente Integration von Drohnen in den kontrollierten Luftraum für bemannte zivile und militärische Flüge mit deren strikten Sicherheitsrichtlinien zu unterstützen. Was Anfang 2020, rechtzeitig vor dem Ausbruch der Coronapandemie, als Kick-Off-Meeting in der Osloer Zentrale von Avinor ANS begann, soll Mitte dieses Jahres mit der Inbetriebnahme an den letzten Airports zum Abschluss kommen.
Das Avinor-Projekt hat eine klare Türöffner-Funktion. Günter Graf, bei Frequentis als Vizepräsident für das Neugeschäft zuständig, sieht in naher Zukunft vor allem in Europa ein weites Betätigungsfeld. Bis 2023 sollen die EU-Mitgliedstaaten über eine einheitliche Regulierung des Flugverkehrs mit Drohnen entscheiden: „De facto gibt es aktuell keine Regelung für Einbindung des unbemannten Flugverkehrs in die Flugsicherung. Flugzeuge bewegen sich in genau den Flugstraßen, die vorgegeben und von Fluglotsen gesteuert sind. Drohnen können hier nur in Sichtweite des Drohnenpiloten unterwegs sein.“ Die bereits jetzt steigende Zahl der Ausschreibungen von europäischen Flughäfen für die Integration von Drohnen wird sich danach weiter beschleunigen. Neben Europa ist Frequentis auch in den USA, Australien und Ostasien aktiv.
Das Marktpotenzial ist enorm. Alleine für Deutschland erwartet der Verband Unbemannte Luftfahrt, dass sich die Einnahmen auf dem Drohnenmarkt von 2020 bis 2025 von 840 Millionen Euro auf mehr als 1,6 Milliarden Euro nahezu verdoppeln werden. Dieses Wachstum wird vor allem durch kommerzielle Anwendungen getrieben. Dazu zählt die Inspektion von Stromleitungen oder Windkraftwerken, aber auch die Vermessung von Land, Wohnobjekten und landwirtschaftlichen Nutzflächen aus der Luft.
Mit den digitalen Kommunikations-Schnittstellen für Drohnen zielt Frequentis aber auch auf andere Endkunden. Die Technologie, so Christof Wessely, Büroleiter Projektmanagement bei Frequentis, lässt sich auch in die Kommunikationssysteme von Blaulichtorganisationen wie Polizei oder Notfallmedizin einbauen. Im Verbund mit dem Komplettservice-Paket für Wartung und Instandhaltung, wie sie Frequentis mit Avinor ANS abgeschlossen hat, bietet das Drohnengeschäft von seinem Wachstumspotenzial reichlich Luft nach oben. Wenn sich der Vorstand den Frequentis-Aktionären am 20. Mai auf der virtuellen Hauptversammlung (www.frequentis.com/hauptversammlung) präsentiert, wird der Zukunftsmarkt Drohnenmanagement sicher ein Thema sein.
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Frequentis AG
ISIN: ATFREQUENT09
Land: Österreich
Marktkapitalisierung: 312 Mio. Euro
Kurs (Xetra): 23,50 Euro
52W Hoch: 25,40 Euro
52W Tief: 14,70 Euro
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