Wer die Erde schon einmal aus dem Weltall gesehen hat, oder zumindest Bilder davon, der versteht schnell, warum sie auch der „blaue Planet“ genannt wird. Rund 71% der Erdoberfläche sind mit Wasser überzogen. Am tiefsten Punkt, dem Marianengraben, reicht es bis fast 12 Kilometer in die Tiefe. Das große Problem für uns Menschen: Nur etwa 2,5 Prozent des Wassers ist Süßwasser, unser Lebenselixier. Derzeit sind davon rund 0,3 Prozent für uns zugänglich. Und die Reserven schrumpfen im Zuge des Klimawandels immer weiter, weswegen mittlerweile bedrohliche Szenarien durchgespielt werden.
„Deutschland trocknet langsam aus“, war im Mai 2022 beim ZDF zu lesen. In dem Beitrag wird Jay Famiglietti vom Global Institute for Water Security in Kanada wie folgt zitiert: „Satellitendaten zeigen, dass Deutschland in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren hat. Das ist unvorstellbar viel Wasser.“ Ähnliche Entwicklungen sind in vielen anderen Ländern zu beobachten.
Um der allgemeinen Entwicklung entgegenzuwirken, braucht es moderne und innovative Lösungen bei der Wasser- und Abwasseraufbereitung. Der Markt gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ein Marktbericht von Fortune Business Insights legt ein jährliches Wachstum von 7,1% bis 2029 nahe. Im Jahr 2021 betrug das Marktvolumen demnach 281,75 Milliarden US-Dollar. 2029 könnten es bereits 490 Milliarden US-Dollar sein. Es gibt spannende Unternehmen, die Teil dieser Entwicklung sein können.
Veolia Environnement (ISIN: FR0000124141): Süßwasser-Aufbereitung im Mittelpunkt
Einer der größten Player auf dem Markt der Wasser- und Abwasseraufbereitung ist ein Traditionsunternehmen aus Frankreich. Veolia hat in diesem Bereich ein vielfältiges Portfolio aufgebaut. Durch die modernen Lösungen des 1853 gegründeten Unternehmens können Trinkwasseranlagen sicher, nachhaltig, effizient und im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes betrieben werden. Der Markt der Süßwasser-Aufbereitung steht bei Veolia im Mittelpunkt, weswegen das französische Unternehmen für kommende Entwicklungen gut aufgestellt sein könnte. Die Position auf dem Markt ist gut.
An den Finanzmärkten scheint sich Veolia von einem schweren Jahr 2022 nach und nach zu erholen. Der Schrecken des Krisenjahres ist verdaut und viele Analysten sind sogar der Meinung, dass der Aktienkurs bald wieder in die Nähe des Allzeit-Hochs von 33,09 Euro kommen könnte. Das durchschnittliche Kursziel liegt Mitte März laut MarketScreener bei knapp 32 Euro.
De.mem Limited (ISIN: AU000000DEM4): Moderne Wasser-Technologien – auch für Deutschland
De.mem wurde im Jahr 2013 gegründet und hat sich in der Folge zu einem Komplettanbieter in der industriellen Wasseraufbereitung entwickelt. Das Angebot beginnt beim Anlagenbau und beinhaltet auch die Lieferung von Verbrauchsmaterialien und Spezialchemikalien, die Wartung und den Service. Das Unternehmen bietet auch Leasing von Abwasser- und Wasseraufbereitungsanlagen an. Der ganzheitliche Ansatz ist in der Branche mittlerweile von großer Bedeutung. Der spezielle Fokus liegt auf containerbasierten, „dezentralen“ Anlagen, die sehr flexibel einsetzbar sind.
Dazu passt, dass sich das Geschäftsmodell von De.mem modern und innovativ zeigt. Durch eine Fokussierung auf wiederkehrende Umsätze gelingt es dem Unternehmen, die firmeneigenen Technologien immer weiter voranzutreiben und sie auf unterschiedlichste Bereiche rund um Wasser zuzuschneiden. Flexibilität ist auf dem Wassermarkt ebenfalls enorm wichtig. Die fortschrittliche Membrantechnik ist dabei so etwas wie das firmeneigene Aushängeschild.
Das Unternehmen ist mit Standorten in drei Ländern aktiv. „Der Hauptmarkt ist Australien, wo wir ca. 80 Prozent unseres Umsatzes erwirtschaften“, erklärt CEO Andreas Kröll: „Zudem haben wir Singapur als wichtigen Standort, von dem aus Südostasien beliefert werden kann. Dort produzieren wir unsere Hohlfasermembran und sind sehr stark mit der Membranforschung und -entwicklung beschäftigt.“ Das dritte Land ist Deutschland: „Wir haben in Velbert, Deutschland, eine Tochterfirma, die De.mem-Geutec GmbH. Diese bedient sehr stark die metallverarbeitende Industrie sowie Galvanikindustrie mit dem Fokus auf der Galvanik-Oberflächenbehandlung von Metall. Das ist unser Spezialgebiet in Deutschland.“
American Water Works (ISIN: US0304201033): Sauberes Wasser als Geschäftsmodell
Tradition hat nicht nur Veolia zu bieten, sondern auch American Water Works. Der US-Konzern wurde im Jahr 1886 gegründet und versorgt mittlerweile rund 14 Millionen Menschen in 14 Bundesstaaten der USA mit sauberem und qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Unter den Kunden befinden sich vor allem öffentliche Einrichtungen, Firmen und Feuerwehren.
Das Unternehmen besitzt etwas mehr als 700 Wasserwerke und rund 1300 Wasserspeicher. Die Gesamtlänge der Wasserleitungen beträgt in etwa 85.000 Kilometer, was ungefähr dem doppelten Erdumfang entspricht. American Water Works konzentriert sich voll auf ein Geschäftsfeld: sauberes Wasser. Der Konzern gilt dabei als arbeitnehmerfreundlich. Der Vorstand besteht zu 50% aus Frauen.
Das Konzept kommt bei vielen Analysten gut an. Capital IQ befragte einige von ihnen. Das Ergebnis: Kursziele zwischen 132 und 185 US-Dollar. Das würde für die Aktie Luft nach oben bedeuten. UBS setzt jüngst ein Kursziel von 154 US-Dollar fest.
Passender ETF zur Wasseraufbereitung: iShares Global Water (ISIN: IE00B1TXK627)
Top-Holdings: Unter anderem Xylem (ISIN: US98419M1009), American Water Works, Ecolab (ISIN: US2788651006) und Geberit (ISIN: CH0030170408).
Es gibt Aktien gegen die Wasserknappheit
Der Kampf gegen die Wasserknappheit betrifft auf die Börse. Es gibt eine ganze Reihe an spannenden Aktien, die sich rund um die Wasseraufbereitung drehen.
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Quellen:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/klima-wasser-knappheit-deutschland-100.html
https://www.fortunebusinessinsights.com/water-and-wastewater-treatment-market-102632
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